Bei der Anstellung von pflegenden Angehörigen durch die Spitex gibt es Chancen wie auch Risiken. Für pflegende Angehörige kann sich die zusätzliche Aufgabe negativ auf die eigene finanzielle Situation im Erwerbsalter und auf ihre soziale Absicherung im Rentenalter auswirken. Für die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege braucht es deshalb gute und faire Lösungen.
Die wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit und der Sicherstellung der Pflegequalität müssen im Fall einer Anstellung sauber geregelt sein. In den Administrativverträgen mit den Versicherern hat Spitex Schweiz definiert, dass als Mindestanforderung ein Kurs in Pflegehilfe oder eine gleichwertige Ausbildung vorausgesetzt ist, wenn sich pflegende Angehörige bei einer Spitex anstellen lassen möchten. Auch die Unterstützung und Begleitung durch Fachpersonen der Spitex ist in den Verträgen klar geregelt.
Die zunehmende Anstellung pflegender Angehöriger verursacht erhebliche Kosten und führt aktuell zu politischen Diskussionen. Spitex Schweiz stellt in einem Positionspapier klar: Damit die Anstellung von pflegenden Angehörigen eine nachhaltige Entlastung des Pflegesystems darstellt, braucht es schweizweit klare und verbindliche Regeln. Der Verband fordert eine einheitliche Definition, eine verbindliche Qualitätssicherung, massgeschneiderte faire Anstellungsbedingungen sowie eine faire Finanzierung.